Freie Kliniken Bremen — Vierfach umsorgt

19.11.2013

Schnittstellen besser organisieren

1. Bremer Fachtagung zur Sozialen Arbeit im Gesundheitswesen

Kliniken sowie ambulante Träger wollen Versorgungsnetze für chronisch Kranke verbessern und gründen dazu einen Runden Tisch

Wie kann der Übergang zwischen stationärem Klinikaufenthalt und ambulanter Nachsorge besser organisiert werden? Mit dieser Frage wird sich künftig ein Runder Tisch befassen. Platz nehmen dort zunächst die Krankenkassen, die Bremer Krankenhausgesellschaft und die Senatorin für Soziales, Kinder, Jugend und Frauen, Referat ältere Menschen, sowie ambulante Träger, Klinik-Sozialdienste und Vertreterinnen und Vertreter der Hausärzteschaft.
Ausgangspunkt war der erste Bremer Fachtag zur Sozialen Arbeit im Gesundheitswesen am vergangenen Freitag mit rund 75 Teilnehmern. Unter dem Titel „Nach der Klinik ist vor der Klinik“ diskutierten Vertreter von Kliniken, Krankenkassen, Hausärzte und ambulanter Sozialträger, wie chronisch kranke, versorgungsbedürftige Patienten besser unterstützt werden können. Die Tagung wurde organisiert vom Sozialressort, den Sozialdiensten der Freien Kliniken Bremen und der Deutschen Vereinigung für Soziale Arbeit im Gesundheitswesen (DVSG).

Ein zentrales Thema der Veranstaltung war der so genannte Drehtüreffekt, der vor allem chronisch kranke und ältere Patienten trifft. „Innerhalb weniger Tage wird während des stationären Aufenthalts eine Versorgung durch die Mitarbeiter des Sozialdienstes mit dem Patienten und Angehörigen erarbeitet“, beschreibt Petra Scheuer, Case-Managerin in einer der Freien Kliniken Bremen (FKB), die Situation. „Nach der Entlassung zersplittert die Versorgung des Patienten dann aber oftmals.“ Schwer zu klärende Kostenübernahmen, fehlende soziale Netze, unvollständige Informationen und hohes Patientenalter erschweren oftmals, dass unterstützende Hilfen lückenlos ineinandergreifen können. Die Folge: Die Patienten bauen gesundheitlich ab und werden immer wieder ins Krankenhaus eingewiesen. So brauchen gerade schwer zugängliche Patientengruppen auch nach der Entlassung begleitende soziale Unterstützung im ambulanten Bereich. So ließe sich die Versorgungssituation stabilisieren und medizinisch nicht gerechtfertigte Inanspruchnahmen von Gesundheitsleistungen vermeiden. Wunsch der Sozialdienste der Freien Kliniken Bremen und des Sozialressorts ist es, an dieser Schnittstelle unter gemeinsamer Anstrengung aller Beteiligten – Hausärzte, Krankenkassen, ambulante Pflegedienste und Nachbarschaft – tragfähige Versorgungsnetze zu installieren. Wichtige Fragen dabei sind, wie ein solcher Prozess gestaltet sein und der Informationsfluss zwischen den Beteiligten organisiert werden kann. Darüber hinaus sind finanzielle und rechtliche Fragen zu klären.

Hilfreich sei auf der Tagung der Blick über den Tellerrand gewesen, sagt Heike Ulrich vom Referat Ältere Menschen bei der Senatorin für Soziales, Kinder, Jugend und Frauen: „Es ist klar geworden, dass enorm viel Engagement notwendig ist, um gute Versorgungsmodelle umzusetzen.“ Heike Ulrich begrüßt das Ergebnis der Veranstaltung: „Es herrscht eine breite Zustimmung, dass die Schnittstellen besser organisiert werden müssen. Mit der Tagung haben wir den Dialog eröffnet, der am Runden Tisch weitergeführt wird.“

Foto: Die Organisatorinnen der Fachtagung v.l.: Petra Scheuer, Leiterin Case Management / Sozialdienst Rotes Kreuz Krankenhaus, Heike Ulrich, Referat Ältere Menschen / Senatorin für Soziales, Kinder, Jugend und Frauen, Ute Kamp, Sozialdienst Krankenhaus St. Joseph-Stift, Dörte von Bloh, Sozialdienst DIAKO Ev. Diakonie-Krankenhaus. (Foto: Frank Thomas Koch/Freie Kliniken Bremen)

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