DIAKO
08.07.2025
Computergestützte Navigation in der Wirbelsäulenchirurgie

Die Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie des DIAKO Krankenhaus Bremen setzt ein neues, innovatives Verfahren im Bereich der Wirbelsäulenchirurgie ein, das mit Hilfe hochentwickelter Kameratechnologie in kurzer Zeit ein dreidimensionales Echtzeitbild der Wirbelsäule erstellt.
„Diese neue Technologie ermöglicht es uns, Wirbelsäulenimplantate mit noch größerer Präzision einzubringen“, lobt Chefarzt Dr. Martin Lewandowski. Gerade bei den hochkomplexen Eingriffen an der Wirbelsäule, die im DIAKO Krankenhaus Bremen überwiegend minimalinvasiv durchgeführt werden, ermöglicht die computergestützte Navigation eine genauere Sicht auf das Operationsfeld und somit eine noch präzisere und schnellere Implantierung. „Ein Röntgen-Bild, die bisherige Methode, bietet immer nur ein zweidimensionales Bild der Wirbelsäule. Um hier sicherzugehen, dass ein Implantat richtig sitzt, braucht es viel Erfahrung und mehrere Röntgenaufnahmen. Die neue Methode ermöglicht es uns, viel genauer zu bestimmen, wo und wie das Implantat sitzt.“
Neben der Verbesserung der Patientensicherheit verringert die neue Hightech-Anlage die Strahlenbelastung für Patienten und Mitarbeitende erheblich. Denn nach einem anfänglichen Scan für das 3D-Bild muss während der Operation nicht mehr – wie bisher – geröntgt werden. Für die Navigation werden Markierungen angebracht, aufgeklebt auf die Haut oder als kleine Schrauben im Körper. Die Markierungen helfen dem Computerprogramm dabei, mit der Kamera das Operationsfeld richtig zu erkennen und das Live-Bild in das zuvor errechnete 3D-Modell einzubringen. „Die Kamera erkennt, die Instrumente und die Schraube und zeigt auch voraus, wo sie sitzen wird, wenn wir sie einsetzen. Das heißt, ich sehe während der Operation ganz genau – viel besser als im zweidimensionalen Bild – dass dabei zum Beispiel keine Nervenwurzeln getroffen werden“, erklärt der Chefarzt.
Das neue Navigationsgerät ist ein wichtiger Meilenstein in der Wirbelsäulenchirurgie. „Das computergestützte Verfahren zeigt eindrucksvoll, wie Digitalisierung und künstliche Intelligenz in der Medizin unseren Patienten und Patientinnen direkt zugutekommen können. Es ist ein sehr zukunftsweisendes Verfahren“, so Dr. Lewandowski. Um dieses zu erlernen, haben er und sein Sektionsleiter Wirbelsäule Dr. Götz Kemper zunächst eine Simulation in einem „OP-Truck“ (Stryker TEACH Mobile Lab) zu dem neuen Verfahren gemacht. Anschließend haben sie andere Krankenhäuser besucht, die dieses Verfahren schon einsetzen, und den Kolleginnen und Kollegen „über die Schulter geschaut“. Inzwischen wird das Verfahren erfolgreich auch im DIAKO Krankenhaus Bremen eingesetzt.
Im Wirbelsäulenzentrum im DIAKO Krankenhaus Bremen arbeiten von der Deutschen Wirbelsäulengesellschaft zertifizierte Operateure. Oberärztin Frau Dr. Gkoga, der Sektionsleiter Wirbelsäule Dr. Kemper und Chefarzt Dr. Lewandowski operieren zu dritt im Jahr fast 350 Wirbelsäulen. Diese große Erfahrung mit den hochkomplexen minimalinvasiven Wirbelsäulenoperationen kommt den Patientinnen und Patienten des Wirbelsäulenzentrums zu gute. Und natürlich können unsere Patientinnen und Patienten auch weiter sicher sein, dass auch die nichtoperative Behandlung von Wirbelsäulenleiden ein wichtiges Standbein des Wirbelsäulenzentrums im DIAKO bleibt.