Freie Kliniken Bremen — Vierfach umsorgt

Psychologische Unterstützung

Aktiv gegen den Schmerz – mit Bewegung im Kopf

Nicht nur die körperliche Verfassung, auch die Psyche spielt eine wichtige Rolle auf dem Weg der Genesung. Eine psychologische Begleitung gehört deshalb in der Roland-Klinik zu einem nachhaltigen Behandlungskonzept bei Schmerzen.

Hayat Issa

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Wer auf ausreichend Entspannung, Ausgleich und Ablenkung achtet, tut automatisch etwas für die eigene Gesundheit.
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Klaus-Eberhard Kirsch, Chefarzt im Wirbelsäulenzentrum

Rückenschmerzen sind in Deutschland weitverbreitet und haben vielfältige Ursachen: Verschleiß, angeborene Fehlstellungen, Bewegungsmangel, Tumore und psychische Belastungen können dahinterstecken. Deshalb geht es bei der Vorstellung der Patient:innen in der Roland-Klinik zunächst darum, mehr über die individuelle Situation der Person zu erfahren. »Viele Patient:innen sind überrascht, wenn ich sie im ersten Gespräch ausführlich befrage und mir nicht sofort ihre Röntgen- oder MRT-Aufnahmen anschaue. Für mich ist diese Vorgehensweise aber logisch: Schließlich behandeln wir den Menschen und nicht das Röntgenbild«, erklärt Klaus-Eberhard Kirsch, Chefarzt im Wirbelsäulenzentrum. »Mit den verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten, die uns zur Verfügung stehen, möchten wir in erster Linie die Lebensqualität der Betroffenen verbessern. Um sie bei der Bewältigung von Schmerzen zu unterstützen, setzen wir, abhängig von der jeweiligen Diagnose, auf operative Eingriffe, eine konservative Therapie mit medikamentöser Schmerzbehandlung, Physio- und Bewegungstherapie sowie, als sehr wichtigen Baustein, auch auf die Psychologie.«

Diplom-Psychologin Birgit Hiller, die in der Roland-Klinik zentrumsübergreifend arbeitet, erläutert: »Schmerz und Schmerzempfinden sind komplexe Vorgänge, die durch körperliche, aber ebenso durch emotionale, kognitive und verhaltensbezogene Aspekte mitbestimmt werden. Eine Verhaltensänderung ist deshalb Teil der psychologischen Schmerztherapie. So möchten wir nicht nur kurzfristig, sondern mittel- und langfristig helfen, bei chronischen Schmerzen genauso wie etwa bei akuten Rückenschmerzen mit eindeutig organischer Ursache.« Ziel sei es immer, durch Aktivierung und Motivierung die Handlungsfähigkeit der Betroffenen wiederherzustellen: »Mein Verhalten kann ich ändern und dadurch Einfluss auf den Schmerz nehmen. Diese wertvolle Erfahrung erhöht die Selbstwirksamkeit, also den Glauben daran, etwas bewirken zu können. Die Patient:innen bekommen nach und nach das Gefühl, das Steuer wieder in die Hand zu nehmen.«

Die psychologische Unterstützung liefere Anstöße, persönliche Muster zu erkennen und zu durchbrechen: »Betroffenen geht es nach der Behandlung durch eine Operation oder konservative Therapie zunächst besser. Oft verfallen sie dann schnell wieder in alte, ungesunde Verhaltensmuster, körperlich und mental. Ein Rückfall ist so quasi vorprogrammiert. Deshalb ist es wichtig, sich das eigene Arbeits- und Freizeitverhalten realistisch anzuschauen, Grenzen zu erkennen, zu setzen und nicht darüber hinauszugehen, aber auf der anderen Seite auch auf Entspannung, Ausgleich und Ablenkung zu achten. Denn Genusserleben wirkt schmerzhemmend«, weiß Birgit Hiller. »Viele sind erst skeptisch, wenn ich mit ihnen spreche. Und am Ende dann doch positiv überrascht davon, wie viel man mit psychologischer Begleitung und Bewegung im Kopf erreichen kann.«

Kontakt

Klaus-Eberhard Kirsch
Chefarzt des Wirbelsäulenzentrums
0421 8778-292
wirbelsaeulenzentrum@roland-klinik.de

Roland-Klinik
Niedersachsendamm 72/74
28201 Bremen
roland-klinik.de
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