Berufsbild Intensivpflege
Ein bisschen mehr von allem
Pfleger Lars Jäckel arbeitet auf der interdisziplinären Intensivstation des Rotes Kreuz Krankenhaus. Sein Fachgebiet, die Intensivpflege, ist ein herausfordernder Beruf mit einem ›Mehr‹ an Spezialwissen.
Von der Weide weht das leise Schnauben der Pferde zum Hof herüber. Lars Jäckel ist entspannt. Das ständige Piepen und Blinken der Geräte, die Anspannung, der Stress, das Ringen um Leben und Tod auf ›seiner‹ Intensivstation scheint bei ihm zu Hause in Riede Welten entfernt. »Die Tiere sind mein Ausgleich. Ich finde hier die nötige Ruhe und Kraft für meinen Job«, sagt der Intensivpfleger und stellvertretende Leiter der Intensivstation im RKK. Der 40-jährige gebürtige Hesse arbeitet seit fast 20 Jahren in der Klinik. Auf sechs Jahre als Krankenpfleger folgte die Fachweiterbildung für Anästhesie- und Intensivpflege, sechs Jahre später die Weiterbildung zur Leitungsfachkraft.
Medikamente, Injektionen, Infusionen, Blutentnahmen, Spülungen, Verbände: All das gehört zum Alltag einer Pflegefachkraft. Auf der Intensivstation kommen weitere Aufgaben hinzu, etwa die spezielle Lagerung und Mobilisation von Patient:innen, der oft aufwendige Transport zu Untersuchungen oder das Vermitteln von Atemtechniken. Komplexe Medizintechnik wie Beatmungsgeräte und Defibrillatoren müssen bedient und geprüft werden. Dazu kommen die Grundpflege, Hygienemaßnahmen, Besprechungen, Anleitung und umfangreiche Dokumentationsaufgaben.
»Die Arbeit auf Intensiv habe ich während der Ausbildung kennengelernt und ich wusste: Das will ich machen«, beschreibt der Fachkrankenpfleger seine Faszination für den Beruf. »Der Job ist eine Herausforderung. Du musst dich auf die anderen verlassen können, aber es gibt einen großen Zusammenhalt in unserem eingeschworenen Team.« Viele Intensivpflegende sind lange im RKK tätig, ein Segen für das Team aus insgesamt 60 Mitarbeitenden, denn erfahrene Kräfte mit Fachweiterbildung sind in Deutschland rar.
Zum Berufsbild gehört neben der Pflege und Versorgung der Patient:innen die Betreuung An- und Zugehöriger. »Sie spielen eine wichtige Rolle im Genesungsprozess, die Besuchsverbote in der Corona-Zeit waren hart für alle Beteiligten«, betont Jäckel. Berührungsängste gegenüber medizinischem Personal, Geräten und mitunter den intensivgepflegten Patient:innen abzubauen, ist dem RKK-Team ein großes Anliegen, das 2020 mit dem Zertifikat ›Angehörigenfreundliche Intensivstation‹ der Stiftung Pflege e. V. bestätigt wurde.
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Intensivpflege: Kompetenzen & Ausbildung
Für die Arbeit auf der Intensivstation ist eine hohe Fach- sowie Sozialkompetenz wichtig. Fachkrankenpflegende in der Intensivpflege und Anästhesie absolvieren zunächst eine Ausbildung zur/zum Pflegefachfrau/-mann, gefolgt von zwei bis drei Jahren Berufserfahrung und einer berufsbegleitenden zweijährigen Fachweiterbildung für Anästhesie und Intensivpflege.
Kontakt
Ina Seekamp
Pflegerische Leitung interdisziplinäre Intensivmedizin
0421 5599-258 /238
seekamp.i@roteskreuzkrankenhaus.de
Rotes Kreuz Krankenhaus
St.-Pauli-Deich 24
28199 Bremen
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