Freie Kliniken Bremen — Vierfach umsorgt

Eingeweidebrüche

Stabilisierende Netze

Sie gehören zu den häufigsten chirurgischen Erkrankungen in Deutschland: Eingeweidebrüche (Hernien). Im zertifizierten Hernienzentrum des Roten Kreuz Krankenhaus versorgen Spezialist:innen Leisten-, Bauchwand-, Narben- oder Zwerchfellbrüche mit innovativen Verfahren.

Dorothee Weihe

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Mithilfe von speziellen Kunststoffnetzen kann bei Eingeweidebrüchen das Oberbauchgewebe stabilisiert werden. Patient:innen können sich damit beschwerdefrei und sicher im Alltag bewegen.

Schmerzen beim Heben und Tragen, Druck im Oberbauch und ein unangenehmes Völlegefühl nach jedem Essen – mit diesen Symptomen sucht Stefan Klein* seinen Hausarzt auf. Dieser diagnostiziert eine Rektusdiastase, also einen Spalt zwischen den rechten und linken geraden Bauchmuskeln, sowie einen Nabelbruch. Diesen kann der Patient sogar selbst fühlen: Beim Beugen ertastet der 50-Jährige im Bereich über dem Bauchnabel einen sich vorwölbenden Wulst. Sein Hausarzt überweist den Bremer in die Herniensprechstunde zu Dr. Alexander Friedemann, dem Chefarzt des RKK-Hernienzentrums, Bremens erstem und bislang einzigem durch die Deutsche Fachgesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV) zertifizierten ›Kompetenzzentrum für Hernienchirurgie‹. Hier wird jährlich eine große Anzahl von Patient:innen mit diesen Erkrankungen nach aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen behandelt.

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Dr. Alexander Friedemann, Chefarzt des Hernienzentrums

Bei Eingeweidebrüchen entstehen Lücken in der Bauchwand oder im Zwerchfell, durch die sich infolge des Bauchinnendrucks ein sogenannter Bruchsack vorwölben kann. Lebensgefährlich kann dies dann werden, wenn im Bauch gelegene Organe oder Eingeweide durch die Lücke dringen und sich einklemmen. Deshalb ist bei Eingeweidebrüchen häufig ein frühzeitiger operativer Eingriff notwendig. »Wird die Hernie rechtzeitig untersucht und versorgt, geht dies in der Regel unproblematisch«, weiß der Facharzt. Es gibt verschiedene langjährig erprobte Verfahren, mit denen der Bruchinhalt sicher in den Bauchraum zurückverlagert, die Bruchpforten verschlossen und das Gewebe gestärkt werden kann. Welches Operationsverfahren und welche Art der Narkose empfohlen werden, hängt von Art und Ausprägung der Hernie sowie den individuellen körperlichen Voraussetzungen der Patient:innen ab.

»Die allermeisten Hernien behandeln wir schonend minimalinvasiv.«
Thomas Lahaye

»Die allermeisten Hernien behandeln wir schonend minimalinvasiv und – je nach Befund – ambulant oder stationär«, erklärt Thomas Lahaye, geschäftsführender Oberarzt im Hernienzentrum. »Mithilfe kleinster Bauchschnitte beseitigen wir die Brüche und stabilisieren das Gewebe durch Kunststoffnetze (Mesh). 20 mal 20 Zentimeter groß ist das Netz, das den Oberbauch von Herrn Klein seitdem zuverlässig und von ihm unbemerkt stützt.

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Thomas Lahaye, geschäftsführender Oberarzt im Hernienzentrum

« Bei großen, komplexen Brüchen kann auch eine offene Operation notwendig sein. Dann verschließen die Mediziner:innen die Bruchlücke entweder mit einem Netzimplantat oder durch eine bestimmte Nahttechnik. Innovative hybride Operationsverfahren verbinden die Vorteile der minimalinvasiven Chirurgie mit der Einlage eines Netzes außerhalb der Bauchhöhle zwischen Muskel und Bindegewebe. Komplikationen und Wiederholungsbrüche werden so minimiert.

* Name von der Redaktion geändert.

Kontakt

Dr. Alexander Friedemann
Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie
Thomas Lahaye
Geschäftsführender Oberarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie
0421 5599-241
friedemann.a@roteskreuzkrankenhaus.de
lahaye.t@roteskreuzkrankenhaus.de

Rotes Kreuz Krankenhaus
St.-Pauli-Deich 24
28199 Bremen
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