Freie Kliniken Bremen — Vierfach umsorgt

Babylotsinnen

Für einen guten Start ins Leben

In der Geburtshilfe beraten und unterstützen die Babylotsinnen der Caritas Bremen Familien in der herausfordernden Zeit rund um die Geburt im St. Joseph-Stift kostenfrei und vertraulich. Ein Gewinn für alle.

Silvia Rievers

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Babylotsin Ulrike Deitmer freut sich, Familien mit fachlicher und praktischer Unterstützung den Start in den Alltag zu erleichtern.

Das grüne Poloshirt mit dem Leuchtturmlogo macht auf den ersten Blick sichtbar, dass Ulrike Deitmer keine Mitarbeiterin des Krankenhauses ist. Die Sozialpädagogin ist als eine von zwei Babylotsinnen im St. Joseph-Stift tätig. Das an 80 Standorten in Deutschland etablierte Präventionsprogramm Babylotse konnte durch die Kooperation des Caritasverbands Bremen und des St. Joseph-Stift etabliert werden. Gefördert wird das Angebot von der Stiftung Seeyou, der Deutschen Fernsehlotterie und Deutschland rundet auf. Deitmer und ihre Kollegin Katrin Sevim navigieren Familien in der aufregenden Zeit mit Baby durch die Angebote der Frühen Hilfen und helfen bei der Organisation von Unterstützung. In der kurzen Zeit, die die Familien im Krankenhaus sind, informieren, beraten und organisieren sie Unterstützung, um Krisen zu verhindern, bevor sie entstehen. Deitmer steht voll hinter ihrem Job: »So sinnvoll habe ich noch nie gearbeitet und mit so kleinen Dingen so viel bewegt.« Das freiwillige Angebot wird von etwa der Hälfte der Eltern dankbar angenommen. Und auch das Klinikpersonal schätzt die zusätzliche Unterstützung.

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Elternzeit mit Sprachbarriere

Der studierte Herr B. floh 2006 aus Afghanistan nach Deutschland, spricht fließend Deutsch und ist berufstätig. Seine Frau zog 2022 nach und ist bis dato ohne ihr familiäres Umfeld und wegen der Sprachbarriere noch nicht ganz ›angekommen‹. Da Herrn B. die Elternzeitanträge zu kompliziert erscheinen, plant er, nach der Geburt Urlaub zu nehmen. Auch eine Nachsorgehebamme hat Frau B. noch nicht. In der Geburtssprechstunde ermittelt die Babylotsin diese und einen Kinderarzt in Wohnortnähe, vereinbart auf Wunsch der Eltern einen Termin in einer Beratungsstelle für die Themen Elterngeld und Elternzeit sowie bei einer Therapeutin für Emotionelle Erste Hilfe in derSchwangerschaft. So kann Familie B. dank der Unterstützung gestärkt in die letzten Wochen der Schwangerschaft gehen.

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Ein schweres Geburtserlebnis

Familie F. hat im St. Joseph-Stift entbunden und liegt in einem Familienzimmer. Die Babylotsin sucht die Familie auf, da die Hebammen im Kreißsaal die Geburt für die Eltern als schwer erlebt haben. Frau F. hat die Geburt zwar als belastend empfunden, konnte die Erlebnisse aber bereits gut verarbeiten. Herr F. hingegen berichtet, dass er nicht so leicht mit dem Geburtserlebnis umgehen kann. Die Babylotsin informiert über die Möglichkeit eines weiteren entlastenden Gesprächs, das über das Bremer ›Seelische Netzwerk rund um die Geburt‹ in Anspruch genommen werden kann. Auch berät die Babylotsin über die Anmeldung beim Standesamt und über wohnortnahe Angebote der Frühberatungsstelle. Familie F. ist dankbar, in der unerwartet belastenden Situation Unterstützung erfahren zu haben.

Kontakt

Ulrike Deitmer
Babylotsin
0421 347-26811
babylotse@caritas-bremen.de

Katrin Sevim
Babylotsin
0421-347-26811
babylotse@caritas-bremen.de

Krankenhaus St. Joseph-Stift
Schwachhauser Heerstraße 54
28209 Bremen
sjs-bremen.de
facebook.com/stjosephstift
instagram.com/stjosephstift

Gesundheit Bremen 35

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