Freie Kliniken Bremen — Vierfach umsorgt

Teo-Methode Bei Darmkrebs

Revolution der Enddarmchirurgie

Um Patient:innen mit Darmkrebs besonders schonend zu behandeln, wendet Professor Dr. Stephan M. Freys, Chefarzt der Chirurgischen Klinik und Leiter des zertifizierten Darmzentrums in Bremen-Gröpelingen, nach Möglichkeit die TEO-Methode (transanal endoskopische Operation) an.

Interview: Ingo Hartel

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Vorteile der TEO-Methode sind laut Professor Dr. Stephan M. Freys ein deutlich niedrigeres Operationsrisiko und eine geringere körperliche Belastung.

Gesundheit Bremen: Unter welchen Voraussetzungen können Sie dieses Operationsverfahren anwenden?
Professor Dr. Stephan M. Freys: Bei der transanal endoskopischen Operation handelt es sich um eine spezielle Operationsmethode zur minimalinvasiven Therapie von Rektumtumoren. Wir nutzen sie zur Entfernung von kleinen Tumoren im Enddarm, die jedoch nicht tiefer als bis zu zwanzig Zentimeter im Enddarm liegen sollten. Zudem sollten sich die Tumoren in einem frühen Entwicklungsstadium befinden. Im Enddarm ist der Zugang von der freien Bauchhöhle aus stark eingeschränkt, weil dieser tief unten im Becken liegt. Daher würde ein minimalinvasiver Zugang durch die Bauchdecke das Operationsrisiko unnötigerweise deutlich erhöhen.

Worin besteht dieses Risiko?
Im Fall eines nur wenige Zentimeter vom Anus entfernt befindlichen Tumors müsste im Extremfall sogar eine Rektumamputation (Schließmuskelentfernung) vorgenommen werden. Das bedeutet die Anlage eines dauerhaften künstlichen Darmausgangs.

Und diese Gefahr können Sie mit der TEO-Methode umgehen?
Ja, wenn, wie beschrieben, die Voraussetzungen stimmen. Zahlreiche Studien belegen, dass insbesondere die funktionellen Resultate und die postoperative Lebensqualität nach TEO hervorragend sind und die Verletzung des Schließmuskels oder dessen Entfernung vermieden werden können. 
Den Patient:innen einen so einschneidenden Eingriff zu ersparen, ist ein großer Gewinn dieser Operationsmethode. Man kann sagen, dass dieses Verfahren die Enddarmchirurgie revolutioniert hat.

Wie verläuft ein solcher Eingriff?
In Vollnarkose bringen wir ein etwa 40 bis 50 Millimeter dickes, starres Rektoskop in den Darmausgang ein. Die Sicht auf das Operationsgebiet wird wie bei einer Darmspiegelung durch Aufblähen des Darmes mit geringem Überdruck aufrechterhalten. Über gasdichte Arbeitskanäle operieren wir mit feinen Spezialinstrumenten unter Lupen- oder Kamerasicht. Polypen und kleine Karzinome lassen sich so vollständig entfernen, wobei der entstehende Wanddefekt des Enddarmes durch eine Naht verschlossen wird. Der Vorteil für die Patient:innen liegt in einem deutlich niedrigeren Operationsrisiko, geringerer körperlicher Belastung durch die Operation und schnellerer Genesung. Am Tag nach der Operation sind sie bereits wieder vollständig mobilisiert und können meist nach zwei bis drei Tagen entlassen werden.

Kontakt

Professor Dr. Stephan M. Freys
Chefarzt der Chirurgischen Klinik
Sekretariat
Martina Liesert
0421 6102-1101
chirurgie@diako-bremen.de

DIAKO Ev. Diakonie-Krankenhaus
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