Freie Kliniken Bremen — Vierfach umsorgt

Cochlea-Implantat

Hilfe nach plötzlichem Gehörverlust

Es geschieht aus heiterem Himmel: Mitten in einem Gespräch hat Peer Gampe ein plötzliches Taubheitsgefühl im linken Ohr, gefolgt von heftigem ›Tinnituspiepen‹. Untersuchungen ergeben, dass das Ohr nach einem nicht begründbaren Hörsturz ertaubt ist. In der HNO-Klinik des DIAKO wird ihm schließlich ein einseitiges Cochlea-Implantat (CI) eingesetzt, mit dessen Hilfe er heute linksseitig wieder hören kann.

Ingo Hartel

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Professor Dr. Ercole Di Martino, Chefarzt des zertifizierten CI-Zentrums, ist zufrieden mit dem Ergebnis der zweijährigen Reha von Patient Peer Gampe nach Einsetzen des Cochlea-Implantats.
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Professor Dr. Ercole Di Martino, Chefarzt der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde

Nachdem verschiedene nichtoperative Behandlungen keinen Erfolg haben und feststeht, dass das Ohr ertaubt ist, erhält Peer Gampe das CI im August 2019. Professor Dr. Ercole Di Martino, Chefarzt der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde und Leiter des zertifizierten Cochlea-Implantat-Zentrums im DIAKO, berichtet, dass die elektronische Hörhilfe mit einer minimalinvasiven Operation auf der linken Seite des Schädels implantiert wird. »Ein solcher Eingriff erfordert viel Erfahrung, denn die Operateurin oder der Operateur muss einen individuellen Weg finden, um das Implantat in der Ohrschnecke zu platzieren. Erschwerend kommt hinzu, dass der Gesichtsnerv durch das OP-Feld verläuft und keinesfalls verletzt werden darf«, sagt Di Martino. Das OP-Verfahren hat sich in den vergangenen zehn Jahren deutlich weiterentwickelt, sodass in der Regel ein Schnitt von 2,5 Zentimetern ausreicht, um das Implantat einzusetzen.

Ein CI besteht aus einem äußeren Teil mit Mikrofon, Sprachprozessor und Sendespule sowie einem inneren Teil (Empfangsspule, Stimulator und Elektroden), der während einer ungefähr zwei Stunden dauernden Operation implantiert wird. Die Operateurin oder der Operateur führt kleine Elektrodenbündel in die Hörschnecke (Cochlea) ein, die den Hörnerv stimulieren. Diese Impulse muss das Gehirn dann neu interpretieren, ein bisweilen langwieriger Lernprozess. »Das ist der schwierigste Teil auf dem Weg, um wieder hören zu können«, sagt Professor Di Martino. Die Rehabilitation kann sich bis zu zwei Jahre hinziehen und wird im DIAKO ambulant durchgeführt. Sie verlangt von den Patient:innen Durchhaltevermögen und Ausdauer.

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Cochlea-Implantat
1 Sendespule
2 Implantat
3 Audioprozessor
4 Elektrodenträger

Dem stimmt Peer Gampe voll und ganz zu. Gerade hat er seine zweijährige Reha abgeschlossen. Unterstützt wurde er dabei vom CI-Team, zu dem Expert:innen unter anderem der Sprachheilpädagogik, Hörtechnik, Audiologie, Audiotherapie und Hörakustik gehören. »Meine linke Gehirnhälfte spielt wieder mit«, erzählt Gampe und berichtet, dass es sehr hilfreich gewesen sei, unterschiedliche Hörtaktiken zu erlernen. »Wenn mehrere Leute in einem Raum sind und sprechen, muss ich mich schon sehr konzentrieren, aber die erlernten Techniken helfen mir dabei.«

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Cochlea-Implantat (CI)

Das Implantat hat seinen Namen von der Hörschnecke, die auf Lateinisch cochlea heißt. Es ist eine Hörprothese für Ertaubte, deren Hörnerv intakt ist. Sie verstärkt nicht den Schall, sondern umgeht den Gehörgang und liefert Impulse direkt an den Hörnerv. Das CI besteht aus einem inneren und einem äußeren Teil, siehe Grafik links.

Kontakt

Professor Dr. Ercole Di Martino
Chefarzt der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde
Sekretariat
Susanne Thies
0421 6102-1301
hno@diako-bremen.de

DIAKO Ev. Diakonie-Krankenhaus
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