Freie Kliniken Bremen — Vierfach umsorgt

Behandlungsschwerpunkte Anästhesie

Viel mehr als sicherer Schlaf

Zu den Behandlungsschwerpunkten der Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin gehören mehr als Vollnarkosen und Regionalanästhesien. Auch die zertifizierte Schmerztherapie und die Notfall- und Intensivmedizin sind wichtige Säulen: Schlaglichter aus der Schwachhauser Klinik unter der Leitung von Professor Dr. Karsten Jaeger.

Silvia Rievers

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Kinderanästhesie

Kindernarkosen bedürfen einer hohen Expertise, großen Feingefühls und viel Flexibilität. Im St. Joseph-Stift führen die Anästhesist:innen 750 Kindernarkosen pro Jahr bei HNO- und Augenoperationen durch. Dafür gibt es ein klar strukturiertes Behandlungskonzept. Das oberste Ziel ist die sichere und möglichst angst- und schmerzfreie Versorgung der kleinsten Patient:innen. Eingebettet ist der Krankenhausaufenthalt der Kinder in die Geschichte um den ›Schnobbl‹. Die Fantasiefigur ist Teil des Angst- und Schmerzprophylaxekonzepts des Hauses, das Fachpfleger und Schmerzexperte Raimond Ehrentraut entwickelt hat. Dafür werden die Kinder bereits in das Aufklärungsgespräch eingebunden und auf die bevorstehende Operation vorbereitet. Weitere Bausteine des Konzepts sind die angstlösende medikamentöse Vorbereitung, der Einsatz von Tablets zur Ablenkung und eine möglichst kurze, aus krankenhaushygienischen Gründen aber notwendige Trennung von den Eltern. Besonders bei Kindern ist ein situativ angepasstes, individuelles Prozedere erforderlich, sodass die Narkose in Ausnahmefällen auch auf dem Schoß der Eltern im OP eingeleitet werden kann. Während der Operation wird standardisiert gearbeitet, um ein Höchstmaß an Sicherheit zu gewährleisten; Anästhesist:innen und Anästhesiepflegekräfte betreuen und überwachen die Kinder kontinuierlich. Nach der Narkose werden die Kinder gemeinsam mit den Eltern im Kinderaufwachraum betreut. Dort wachen sie in geschützter Umgebung neben ihren Bezugspersonen und mit Schnobbl im Arm wieder auf.
 
 

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Geriatrische Anästhesie

Narkosen bei hochbetagten Patient:innen sind besonders anspruchsvoll, denn Vorerkrankungen oder ein eingeschränkter körperlicher Allgemeinzustand steigern das Risiko für Komplikationen. Als größtes geriatrisches Zentrum in Bremen ist die anästhesiologische Betreuung dieser Gruppe von Patient:innen ein besonderer Schwerpunkt der anästhesiologischen Arbeit im St. Joseph-Stift. Ziel ist es, diese Patient:innen mit der größtmöglichen Sicherheit durch die Zeit rund um eine Operation zu begleiten. In der Vorbereitung auf die OP werden Risiken abgeschätzt und, wenn möglich, der Gesundheitszustand vor dem Eingriff verbessert. Nach der Operation steht neben der raschen körperlichen Gesundung vor allem die Vermeidung eines sogenannten postoperativen Delirs im Fokus. Diese Form der Verwirrtheit geht mit einem erhöhten Risiko für Desorientierung, körperlicher Unruhe und Halluzinationen einher. Die Vermeidung eines Delirs und die Reorientierung der Patient:innen werden mit vielen nichtmedikamentösen Maßnahmen erleichtert. Dazu gehört der Erhalt eines Tag-Nacht-Rhythmus, der uneingeschränkte Blick auf eine Uhr, die Rückgabe von Brille, Hörgerät und Gebiss sofort nach der Operation und eine enge Begleitung durch Angehörige. Zuwendung, Fürsorge und Reizabschirmung zählen zu den wichtigsten Maßnahmen, um postoperative Verwirrtheitszustände zu verhindern oder zumindest zu minimieren.
 
 

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Ärztliche Weiterbildung in der Anästhesie und Intensivmedizin

In der Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin im St. Joseph-Stift hat die stetige Verbesserung der ärztlichen Ausbildung einen großen Stellenwert. Junge Ärzt:innen erhalten hier eine an internationale Standards angelehnte, kompetenzorientierte Ausbildung. Zum Ausbildungskonzept gehört das hausintern entwickelte Curriculum, ein klar strukturierter Lehrplan, der die Weiterbildung in sinnvolle Schritte gliedert und die Ziele für die einzelnen Ausbildungsjahre mit entsprechenden Schwerpunkten vorgibt. Es legt zudem fest, welche Kompetenzen in der praxisbezogenen Anleitung durch wen vermittelt werden. Ein auf Basis des Logbuchs der Bundesärztekammer erweitertes eigenes Logbuch begleitet die Ärzt:innen durch ihre Weiterbildungszeit und führt alle Weiterbildungsnachweise zusammen. Strukturierte Personalentwicklungsgespräche und Verfahrensanweisungen für die wichtigsten Kernprozesse runden das Konzept ab. Diese Investitionen in die qualitativ hochwertige Weiterbildung von Ärzt:innen sind mitentscheidend, um die medizinische Versorgung der Bremer Bevölkerung auch zukünftig sicherzustellen.
 
 

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Überwachung der Narkosetiefe

Viele Menschen haben Angst davor, eine Operation aufgrund unzureichender Narkosetiefe im Wachzustand mitzuerleben. Diese Sorge ist unbegründet, denn neben dem Standard- Monitoring wird im St. Joseph-Stift bei jeder Allgemeinanästhesie die Narkosetiefe durch die elektrische Aktivität der Hirnrinde über Elektroden gemessen. Entsprechend kann nicht nur ein etwaiges Aufwachen gezielt verhindert werden, auch wird die Dosierung der Narkosemedikamente optimiert und bedarfsentsprechend auf die Patient:innen abgestimmt. Also: immer so viel wie nötig und so wenig wie möglich. Zusätzlich kommen bei einigen Patient:innen eine erweiterte Überwachung der Herz-Kreislauf-Funktion (hämodynamisches Monitoring mit Pulskonturanalyse, Ultraschalluntersuchung des Herzens von innen) sowie die Überwachung der Muskelerschlaffung zum Einsatz.
 
 

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ITW – Intensivtransportwagen

Die Anästhesist:innen der Schwachhauser Klinik arbeiten nicht nur im Krankenhaus. Als Teil des Stadtbremischen Rettungsdienstes verantworten sie gemeinsam mit Rettungssanitäter:innen von der Feuerwehr Bremen den Intensivtransportwagen (ITW). Mit diesem speziellen Fahrzeug werden innerstädtisch, aber auch überregional intensivmedizinische Patient:innen von einem Krankenhaus in ein anderes verlegt. Bedarfsweise wird der ITW auch als Notarzteinsatzfahrzeug eingesetzt. Der Wagen ist in der DRK-Rettungswache am St. Joseph-Stift stationiert. Um die medizinisch hochanspruchsvollen Einsätze zu übernehmen, sind die Ärzt:innen der Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin dafür besonders ausgebildet: Zunächst erfolgt ein Einsatz auf der Intensivstation, dann ein Notarztkurs und Notarzteinsätze im Rettungsdienst. Erst nachdem sie die Zusatzbezeichnung Notfallmedizin erlangt und einen zertifizierten Intensivtransportkurs bei der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin absolviert haben, sind sie berechtigt, auf dem ITW Dienst zu tun.

Kontakt

Professor Dr. med. Karsten Jaeger
Chefarzt Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin
0421 347-1502
HSchinor@sjs-bremen.de

Krankenhaus St. Joseph-Stift
Schwachhauser Heerstraße 54
28209 Bremen
sjs-bremen.de
facebook.com/stjosephstift
instagram.com/stjosephstift

Gesundheit Bremen 33

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