Freie Kliniken Bremen — Vierfach umsorgt

Stimmlippenkrebs

Wenn die Heiserkeit nicht vergeht

Hinter den scheinbar harmlosen Stimmproblemen von Jérôme Eckmeier steckte Stimmlippenkrebs. In der HNO-Klinik des St. Joseph-Stift wurde der Tumor erfolgreich behandelt.

Silvia Rievers

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Jérôme Eckmeier bei einer der regelmäßigen Nachsorge-Kehlkopfspiegelungen durch Dr. Sönke Wilms

Viele Jahre war Küchenmeister Jérôme Eckmeier ständig unter Strom: als erfolgreicher Showkoch bei großen Events, mit seinem eigenen YouTube-Kanal und als Autor vieler erfolgreicher Kochbücher. Deshalb schob er es zunächst auf die dauernde Belastung, dass seine Stimme immer wieder wegbrach. Doch die lästige Heiserkeit wollte irgendwann gar nicht mehr verschwinden. Der erste handfeste Befund: eine Leukoplakie, weißer Belag auf der Schleimhaut einer Stimmlippe. Der könne, so der Arzt damals, eine Vorstufe von Krebs sein. Das schob der sechsfache Vater beiseite: »Nach der Entfernung des Belags schien alles wieder in Ordnung zu sein. Doch dann brach mir in Wiesbaden auf der Bühne mitten in einer Kochshow die Stimme komplett weg.« Eine Gewebeentnahme brachte Klarheit. Eckmeier hatte ein Plattenepithelkarzinom, also Stimmlippenkrebs.

Sein niedergelassener HNO-Arzt empfahl ihm die HNO-Klinik des St. Joseph-Stift unter der Leitung von Professor Dr. Wolfgang Bergler. »Bei der Operation mussten das rechte Stimmband und Anteile der beiden Taschenbänder entfernt werden«, erklärt der Leitende Oberarzt Dr. Sönke Wilms. »Wir laserten das bösartige Gewebe des Kehlkopfes weg – mit genug Sicherheitsabstand und so gewebeerhaltend wie möglich, denn davon hängt die spätere Sprechfähigkeit des Patienten ab.« Bei Jérôme Eckmeier ist der Eingriff dennoch nicht zu überhören. »Ja, meine Stimme ist nicht mehr die alte, aber inzwischen habe ich mich daran gewöhnt und sie ist ein bisschen mein Markenzeichen geworden«, sagt er.

Seit dem ersten Eingriff kommt er regelmäßig zur Nachsorge in die HNO-Klinik. »Gerade in den ersten beiden Jahren ist eine engmaschige Kontrolle wichtig, da in dieser Zeit das Risiko eines erneuten Tumors besonders hoch ist«, betont Oberarzt Wilms. »Auch ohne Vorerkrankung sollte man bei Stimmbeschwerden, die mehr als vier Wochen bestehen, unbedingt einen HNO-Arzt für eine Kehlkopfspiegelung aufsuchen, um eine bösartige Veränderung frühzeitig erkennen zu können.« Dann läge die Heilungschance bei über neunzig Prozent. Bei Jérôme Eckmeier erkannte Wilms nach drei Jahren bei der Kontrolle einen Tumor an einer anderen Stelle im Kehlkopf – auch dieser konnte erfolgreich behandelt werden.

»›Der ist doch Veganer, wieso bekommt der Krebs‹, habe ich öfter gehört«, berichtet der Patient. Der HNO-Facharzt erklärt: »Die typischen Risikofaktoren für diesen Krebs, Rauchen und zu viel Alkohol, treffen bei Herrn Eckmeier nicht zu. Ein gesunder Lebensstil ist eben leider kein Garant.« Der umtriebige Spitzenkoch hat großes Vertrauen in die Behandlung im St. Joseph-Stift und kann sich inzwischen wieder voll auf seine Projekte konzentrieren. »Ich weiß, dass ich hier in guten Händen bin!«, freut sich Eckmeier und erzählt seinem Arzt dann von seinem neuen Backbuch.

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Kontakt

Prof. Dr. Wolfgang Bergler
Chefarzt der HNO-Klinik
0421-347-1452
hno@sjs-bremen.de

Krankenhaus St. Joseph-Stift
Schwachhauser Heerstraße 54
28209 Bremen
www.sjs-bremen.de

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