Freie Kliniken Bremen — Vierfach umsorgt

Künstliches Kniegelenk

Wann Patienten ein neues Gelenk brauchen

Wann ist der richtige Zeitpunkt für ein künstliches Kniegelenk gekommen? Das finden Patienten und Ärzte im zertifizierten Endoprothetikzentrum des Rotes Kreuz Krankenhaus gemeinsam heraus.

Dorothee Weihe

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Keine dauerhaften Schmerzen mehr: Margret Mädl hat zwei künstliche Kniegelenke und endlich wieder Freude an der Bewegung – wie hier bei einem Ausflug mit ihrem Partner.
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Dr. Ingo Arnold, Chefarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie

13 Jahre lang drehte sich das Leben von Margret Mädl um ihre Knie. 2007 begannen die Schmerzen, erst rechts, später auch links. Diagnosen gab es einige: von Arthrose des Innenmeniskus über Beckenschiefstand bis Beinfehlstellung. Die 70-Jährige hielt mehr schlecht als recht durch – mit Kniespiegelungen, teuren Hyaluronspritzen, Physiotherapie, Yoga und sehr vielen Schmerzmedikamenten. »Irgendwann war ich am Boden. Ich bin ein positiver Mensch, aber vor drei Jahren habe ich die Schmerzen und die Einschränkungen nicht mehr ausgehalten. Ich konnte nicht mal mehr Auto fahren«, erinnert sich die reisefreudige Ruheständlerin. Nach dem Besuch einer Informationsveranstaltung* des Endoprothetikzentrums und einem Vorgespräch bei dem Leitenden Oberarzt Dr. Martin Rieger stand ihre Entscheidung für den Gelenkersatz im Rotes Kreuz Krankenhaus (RKK) fest.

Endoprothetikzentrum-Chefarzt Dr. Ingo Arnold empfiehlt betroffenen Patienten, die Leitlinie ›Indikation Knieendoprothese‹** der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC) zu lesen. »Wenn jemand Schmerzen hat, die das Leben derart einschränken, dass er oder sie dies nicht mehr ertragen kann und will, dann ist das ein wichtiges Entscheidungskriterium für eine Gelenkoperation«, sagt der Experte. Drei weitere wichtige Kriterien, die für den Einsatz einer Knie-Endoprothese erfüllt sein sollen, sind aus ärztlicher Sicht: dauerhafter oder mehrmals wöchentlich auftretender Schmerz bei Belastung für mindestens drei bis sechs Monate, deutlich sichtbare Gelenkschäden auf dem Röntgenbild sowie keine ausreichende Schmerzlinderung durch Medikamente, Bewegung und Krankengymnastik innerhalb eines halben Jahres. »Ich finde es sehr wichtig, mit meinen Patienten realistische Ziele zu besprechen, denn das Ergebnis einer Operation hängt unter anderem auch von der Schwere der Arthrose, möglichen Begleiterkrankungen, den Vorbehandlungen und von der körperlichen Konstitution der Patienten ab«, betont Arnold. Er erklärt: »Ähnlich wie Knorpelzellen, die sich nur langsam regenerieren können, haben auch die Satellitenzellen in den Muskeln eine sehr empfindliche Struktur. Durch zu viel Schonung nimmt die Muskulatur ab und es dauert viel länger, nach der OP wieder fit und beweglich zu werden. Deshalb ist zu langes Warten keine gute Wahl.«

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Dr. Martin Rieger, Leitender Oberarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie

2018 bekommt Margret Mädl ihr zweites neues Knie im RKK. Von der ambulanten Rehaklinik fährt sie täglich selbstständig mit dem Linienbus nach Hause. Im Frühjahr 2019 macht sie mit ihrem Partner schon wieder Urlaub – drei Wochen in Marokko. Ihr Resümee nach zwei Knieprothesen: »Ich bereue nur, dass ich die Entscheidung für die erste Operation so lange herausgezögert und diese Schmerzen viel zu lange ertragen habe.«

* Die Infoveranstaltung ›Wegweiser Gelenkersatz‹ findet viermal jährlich statt. Die nächsten Termine finden Sie auf der Homepage des RKK.

** Die Leitlinie ›Indikation Knieendoprothese‹ zum Nachlesen: www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/033-052.html

Kontakt

Dr. Ingo Arnold
Chefarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie/
Bereich Orthopädie und operative Rheumatologie
Leiter und Hauptoperateur im zertifizierten Endoprothetikzentrum
0421 5599-501
arnold.i@roteskreuzkrankenhaus.de

Rotes Kreuz Krankenhaus
St.-Pauli-Deich 24
28199 Bremen
www.roteskreuzkrankenhaus.de

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