Freie Kliniken Bremen — Vierfach umsorgt

Kältekammer

Kälte, die guttut

Nicht nur Rheuma­patienten profitieren vom Kick in der Kältekammer des Rotes Kreuz Krankenhauses.

Dorothee Weihe

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Physiotherapeutin Pia Scheuermann nimmt Patienten nach der Behandlung in Empfang: Das Rotes Kreuz Krankenhaus bietet als eine von wenigen Kliniken in Norddeutschland die Kältekammertherapie mit bis zu -110°C an. Im ersten Raum herrscht eine Temperatur von -10°C, im zweiten -60°C. Die Kammern sind beleuchtet und durch Sichtfenster und eine Videoanlage mit dem Vorraum verbunden.

Patienten in Badebekleidung, mit Handschuhen, Mütze, festen Schuhen und Mundschutz – an diesen Anblick hat Pia Scheuermann sich längst gewöhnt. Die Physiotherapeutin betreut die Patienten in der Drei-Phasen-Kältekammer des Rotes Kreuz Krankenhaus (RKK). Wissenschaftliche Untersuchungen belegen: Eine halb- bis dreiminütige Einwirkung extremer Kälte genügt, um Schmerzen zu lindern, Entzündungsprozesse einzudämmen, verkrampfte Muskulatur zu lockern.

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Dr. Ingo Arnold, Chefarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie und des zertifizierten Endoprothetikzentrums im Rotes Kreuz Krankenhaus

Vielfältige Wirkung

»Die meisten Patienten empfinden eine sofortige und weitgehende Schmerzfreiheit. Gleichzeitig wirkt die Kälte entzündungshemmend, durchblutungsfördernd und immunregulierend«, erklärt Dr. Ingo Arnold. Gemeinsam mit Professor Dr. Jens Gert Kuipers leitet der Chefarzt das Bremer Rheumazentrum des RKK. Durch die deutliche Funktionsverbesserung der Gelenke sind manche Patienten erst nach der Kältekammertherapie wieder in der Lage, ihre verspannte Muskulatur zu trainieren. »Vor allem unsere Rheumapatienten mit chronisch entzündlichen Gelenk- und Wirbelsäulen- und weichteilrheumatischen Erkrankungen profitieren. Auch nach Gelenkoperationen, bei Sportverletzungen, Schlafstörungen, Restless-Legs-Syndrom, Neurodermitis, Psoriasis (Schuppenflechte), Asthma bronchiale und Migräne werden positive Wirkungen beobachtet«, beschreibt Kuipers die breiten Einsatzmöglichkeiten der Kältekammer. Bei Profisportlern ist der Kälte-Kick ebenfalls beliebt. Patienten mit Herzerkrankungen, arteriellen Durchblutungsstörungen, Nieren- und Blaseninfektionen oder neurologischen Ausfällen und Polyneuropathien dürfen in der Regel nicht in die Kältekammer.

Von –10°C auf –110°C in drei Räumen

»Die Luft in der Kältekammer ist extrem trocken. Deshalb werden die Minustemperaturen von den meisten Patienten nicht als unangenehm empfunden«, weiß Pia Scheuermann. Während die ersten zwei Sektionen nur kurz durchlaufen werden, halten sich die Patienten in der dritten Kammer bis zu drei Minuten auf. Wie lange genau, entscheidet jeder individuell. Der erste Effekt der Schmerzminderung hält circa zwei bis sechs Stunden an. Je nach Anzahl der Behandlungen kann sich eine monatelange Schmerzreduzierung oder Schmerzfreiheit einstellen. Hierfür empfehlen die Ärzte mindestens zehn Behandlungen – je nach Beschwerdebild. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten nach Einzelfallentscheidung. Selbstzahler benötigen vor dem Besuch einer Kältekammer eine Unbedenklichkeitsbescheinigung ihres Haus- oder Facharztes.

Kontakt

Physio K – gesund trainieren
Osterstraße 1a / neben dem Rotes Kreuz Krankenhaus
28199 Bremen
0421-5599-316
info@physiok.de
www.physiok.de

Rotes Kreuz Krankenhaus
St.-Pauli-Deich 24
28199 Bremen
www.roteskreuzkrankenhaus.de

Nächste Veranstaltung:
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Mittwoch, 31. Oktober, 17–19 Uhr
Rotes Kreuz Krankenhaus Bremen
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St.-Pauli-Deich 24
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Anmeldung ab 1.10. möglich unter
0421-5599-304

Gesundheit Bremen 25

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