Freie Kliniken Bremen — Vierfach umsorgt

Endometriose

Schonende OPs in der Frauenheilkunde

Das Zentrum für ­Mikroinvasive Chirurgie (MIC) im St. Joseph-Stift führt bei Endometriose minimal­invasive Eingriffe durch.

Anja Maria Ladewig

Fkb Magazin25 Q 7 Schonende Op
Lange Zeit war für eine OP an der Gebärmutter ein Bauchschnitt notwendig. Heute werden Patientinnen dank minimalinva­siver Eingriffe weniger belastet und erholen sich deutlich schneller.

Jährlich erkranken mehr als 30.000 Frauen an Endometriose, einer chronischen Erkrankung, bei der sich Gebärmutterschleimhaut auch an den Eierstöcken, den Eileitern oder aber an Blase, Darm oder am Bauchfell befinden kann. »Von den Hormonen des Monatszyklus beeinflusst, können Endometriose-Herde zyklisch wachsen«, erklärt Dr. Katarina Dennis, Gynäkologin in der Frauenklinik des St. Joseph-Stift. Seit Jahresbeginn leitet sie das MIC. »Betroffene leiden unter chronischen Entzündungsreaktionen wie Menstruationsbeschwerden, Krämpfen oder auch Schmerzen beim Geschlechtsverkehr«, fährt die Ärztin fort. Ebenso können Zysten, Verwachsungen oder Vernarbungen Anzeichen einer Endometriose sein.

Fkb Magazin25 H 7 Dennis
Dr. Katarina Dennis, Leiterin des Zentrums für Mikroinvasive Chirurgie im St. Joseph-Stift

»Die Ausdehnung der Endometriose steht nicht unbedingt im Zusammenhang mit der Intensität der Schmerzen«, so Dennis. Bereits kleinste Herde können starke Beschwerden verursachen; andererseits würden manche Frauen bei ausgedehnten Befunden keine oder kaum Schmerzen verspüren. »Endometriose ist zudem eine der häufigsten Ursachen für unerfüllten Kinderwunsch«, berichtet die Oberärztin.

Schonende Schlüsselloch-OP

Bis zur Diagnosestellung vergehen oft Jahre. »Es gibt vielfältige Symptome, aber im Ultraschall sind nur selten Endometriose-Herde zu erkennen – dadurch kann eine Diagnose häufig erst durch eine Bauchspiegelung gestellt werden«, so Dennis. Bis dahin läge oft ein langer Leidensweg hinter den Frauen, der viele auch psychisch sehr beeinträchtige. Für viele Patientinnen stehe eine Linderung der Schmerzen oder die Erfüllung des Kinderwunsches im Vordergrund. »Im MIC-Zentrum beraten wir die Frauen individuell und suchen im gemeinsamen Gespräch nach der passenden Therapie«, so die Ärztin. Durch die moderne Schlüsselloch-Technik kann die Entfernung der deplatzierten Gebärmutterschleimhaut minimalinvasiv und besonders schonend erfolgen. Bei der Bauchspiegelung werden durch kleinste Schnitte im Nabel und Unterbauch eine Kamera und Instrumente eingeführt. Nach einer Inspektion des gesamten Bauches werden die Endometriose-Herde je nach Ausdehnung verödet oder entfernt. »Die OP-Dauer variiert abhängig vom Ausmaß. Häufig kann der Eingriff auch ambulant durchgeführt werden«, betont Katarina Dennis.

Weniger Schmerzen, schnelle Genesung

»Im MIC-Zentrum können wir mit unserem Team ein breites Spektrum an Eingriffen durch Bauch- oder Gebärmutterspiegelungen vornehmen«, so die Ärztin mit einer Zusatzausbildung in minimalinvasiver Chirurgie. Beispielsweise könne auch eine Entfernung der Gebärmutter, von Myomen, Eierstöcken, Zysten oder Verwachsungen minimalinvasiv erfolgen. »Die Komplikationsrate und der Wundschmerz sind geringer«, erklärt die erfahrene Chirurgin. »Aufgrund der kleineren Wundfläche erholen sich die Frauen schneller, sie sind zufriedener mit dem kosmetischen Ergebnis und können ohne längere Unterbrechung wieder in den Alltag zurückkehren.«

Kontakt

Zentrum für Mikroinvasive Chirurgie
Dr. Katarina Dennis
Leitung MIC-Zentrum, Oberärztin, MIC II
0421-347-1324
mic@sjs-bremen.de

Krankenhaus St. Joseph-Stift Bremen
Schwachhauser Heerstraße 54
28209 Bremen
www.sjs-bremen.de
www.facebook.com/stjosephstift

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