Freie Kliniken Bremen — Vierfach umsorgt

Hybrid

OP der Zukunft

Der neue Hybrid-OP im Rotes Kreuz Krankenhaus (RKK) ermöglicht minimalinvasive Eingriffe unter besten Sichtverhältnissen.

Dorothee Weihe

Kombiniere: Hybrid
Millioneninvestition in die Zukunft: das OP-Team um Chefarzt Dr. Frank Marquardt, Zweiter von links, im neuen Hybrid-OP.

1 Angiografie-Roboter mit Arm
2 Bedieneinheit
3 C-Bogen für Röntgen-aufnahmen
4 Aufnahme-Detektor
5 Röntgenröhre
6 Befundmonitor
7 OP-Lampe
8 Kontrastmittelpumpe
9 OP-Tisch
10 Bleiabschirmung

Schonend, wirkungsvoll und so klein wie möglich: Beim heutigen Operieren setzen Ärzte immer mehr auf die minimalinvasive Chirurgie. Doch je kleiner die Eingriffe werden, desto besser muss die unterstützende Technik sein. Das RKK hat deshalb in die Einrichtung eines Hybrid-OPs investiert: Er vereint einen komplett ausgestatteten Operationssaal mit höchsten Hygienestandards und ein Hightech-Angiografielabor.

Im hochsterilen Umfeld des Hybrid-OPs können Patienten mit minimalinvasiven Eingriffen, Katheterinterventionen und offenen Operationen in gleicher Narkose behandelt werden. Kernstück des OPs ist eine roboterbasierte Angiografieanlage zur radiologischen Darstellung von Blutgefäßen. Damit sind detailgetreue, dreidimensionale Bilder aller Körperregionen mit geringsten Aufnahmezeiten möglich. Für den Patienten bedeutet das: niedrigere Strahlendosen und kürzere Eingriffszeiten.

Zur Therapiekontrolle kann eine Computertomografie direkt auf dem OP-Tisch durchgeführt werden – der Roboter bewegt sich auf Wunsch automatisch punkt-genau in die gleiche Position wie vor der OP. Für die Patienten folgt daraus ein erheblicher Gewinn an Behandlungssicherheit und Behandlungsqualität. Da der Roboterarm mit der Röntgenanlage außerhalb des OP-Tisches installiert ist, kann der Arzt die Anlage für jeden Patienten und für jede Körperregion flexibel über dem Operationsfeld einsetzen, ohne dass der Patient umgelagert werden muss.

Zusätzlich sind für den Operateur im Hybrid-OP sämtliche Vitaldaten des Patienten, beispielsweise Blutdruck und Puls, die Bilder verschiedener Ultraschallverfahren und Messungen des Blutstroms sowie Computertomografien jederzeit abrufbar. Sie werden simultan auf dem Arbeitsbildschirm dargestellt – das spart Kontrastmittel und Röntgenstrahlung für den Patienten. Gerade Ältere und Patienten mit Mehrfacherkrankungen profitieren hiervon.

Ein Beispiel Aus Der Gefässmedizin

Entdeckten Ärzte früher eine gefährliche Gefäßverkalkung in der Leistenarterie eines Patienten, mussten die Gefäßchirurgen die Ablagerungen in einer offenen Operation entfernen. Erst in einem zweiten Eingriff, der in einem anderen Bereich der Klinik vorgenommen wurde, weiteten Radiologen und Angiologen die Engstelle per Katheter (Ballondilatation) und setzten eine Stentprothese ein. »Mit der Hybridtechnik können wir jetzt gleichzeitig zur offenen Operation auch in anderen Gefäßregionen, wie Becken-, Bauch- und Brustschlagader sowie Oberschenkelarterien bis hinunter zum Fuß, Gefäße aufdehnen und Stents implantieren«, erklärt Dr. Frank Marquardt, Chefarzt des Bremer Gefäßzentrums des RKK. »Der Hybrid-OP verbessert die Behandlungsmöglichkeiten des Gefäßzentrums wie auch die Zusammenarbeit von Gefäßchirurgen, Radiologen und Angiologen«, betont der Gefäßexperte.

Auch in den Bereichen Unfallchirurgie, Orthopädie, Viszeralchirurgie und in der Notfallmedizin eröffnet die Technik ganz neue Möglichkeiten. »Verlor man früher bei Notfallpatienten Zeit aufgrund vor dem Eingriff notwendiger diagnostischer Maßnahmen, können diese nun in vielen Fällen direkt im Hybrid-OP durchgeführt werden«, so Dr. Dirk Hadler, Chefarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie des RKK.

Kontakt

Dr. Frank Marquardt

Chefarzt der Klinik für Gefäßmedizin / Leiter des Bremer Gefäßzentrums

0421-5599-880
gefaesszentrum@roteskreuzkrankenhaus.de

Rotes Kreuz Krankenhaus

St.-Pauli-Deich 24

28199 Bremen

www.roteskreuzkrankenhaus.de

Gesundheit Bremen 23

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