Freie Kliniken Bremen — Vierfach umsorgt

25.09.2007

Medizinforum Norddeutschland 2007

Aktuelle Behandlung von Krebserkrankungen der Bachspeicheldrüse, des Gallengangs und des Zwölffingerdarms für Betroffene, ihre Angehörigen und Mediziner am 4. und 5. Oktober in Bremen

Auch in diesem Jahr widmet sich das Medizinforum Norddeutschland der modernen Krebstherapie. In einer Telefonaktion am Donnerstag, 4. Oktober beantworten der Chirurg Dr. Wolfgang Sendt, und der Internist Prof. Stephan Teyssen, beide Chefärzte im Krankenhaus St. Joseph-Stift, die Fragen von Betroffenen, Angehörigen und Interessierten. Beim anschließenden Patientenforum stellen sie die Möglichkeiten der modernen Diagnostik und Therapie vor, mit denen heute Tumore dieser Organe behandelt werden. Am Freitag, den 5. Oktober bieten sie dann auf einer Fachtagung Medizinern die Möglichkeit zur Fortbildung und zum kollegialen Austausch. Hierzu erwarten die beiden Veranstalter Referenten aus Mannheim, Bochum und Jena.

Der Bauchspeicheldrüsenkopf, der untere Gallengang, der Zwölffingerdarm und auch die Vatersche Papille sind im menschlichen Körper dicht benachbarte innere Organe. Mediziner bezeichnen diesen Bereich auch als ampulläre Region. Deshalb und aufgrund ähnlicher Therapieverfahren im Falle eines Tumors, werden diese Einzelerkrankungen zusammengefasst. Von möglichen Tumoren in dieser Region ist der Krebs in der Bauchspeicheldrüse der häufigste. Aufgrund dessen liegen für ihn die meisten Studienergebnisse vor. Welche Risikofaktoren zu einem Tumor in diesem Organ führen können, ist noch nicht abschließend geklärt. Sicher ist, dass Raucher zwei- bis dreimal so oft betroffen sind wie Nichtraucher. Das Erkrankungsrisiko steigt außerdem bei Vorerkrankungen wie einer langjährigen, chronischen Bauchspeicheldrüsenentzündung oder der Zuckerkrankheit sowie mit zunehmendem Alter. Angeborene Defekte oder familiäre Häufungen sind eher seltene Ursachen. Ob bestimmte Ernährungsgewohnheiten einen Einfluss auf die Tumorentstehung haben, untersucht die Wissenschaft noch.

Beim Bachspeicheldrüsenkrebs ist in zwei Drittel aller Fälle der Kopf des Organs betroffen. Dieser Krebs ist der sechsthäufigste bei Männern und Frauen gleichermaßen. Für Betroffene bleibt er oft lange Zeit unbemerkt. Häufig wird er durch eine Gelbsucht festgestellt, an der die Patienten leiden. Manche klagen auch über Rückenschmerzen, Schlappheit, Gewichtsverlust oder Übelkeit. Um festzustellen, ob es sich tatsächlich um einen Tumor in der genannten Region handelt, untersuchen sie Mediziner mit einer Computer-Tomografie, einem Ultraschallgerät und einem speziellen Endoskop. Ist die Diagnose gestellt, wird in einer mehrstündigen Operation der Tumor entfernt. „Zum jetzigen Zeitpunkt ist die Operation die einzige Option, um den Betroffenen adäquat zu helfen. Die moderne Tumorchirurgie bezieht hierbei immer auch die umliegenden Organe mit ein, weil nur nach radikaler und präziser Entfernung des Krebsgeschwürs und aller Lymphknoten eine Chance auf Heilung des Patienten besteht“, schildert Sendt das Vorgehen. „Anschließend behandeln wir die Patienten zunächst auf der Intensivstation und dann in unserem Bauchzentrum, wo unmittelbar die Krankengymnastik beginnt, damit die Patienten schnell wieder mobil werden“, so Sendt weiter. „Die ganze Zeit begleiten unsere Schmerztherapeuten die Patienten, damit sich diese schmerzfrei bewegen können.“ Abhängig vom Einzelfall werde dann entschieden, ob sich eine Chemotherapie anschließen muss. Betroffene können sich nach der Erholungsphase normal körperlich betätigen, brauchen keine Diät zu halten und bekommen in aller Regel auch keine Zuckerkrankheit.

Das Bauchzentrum im Krankenhaus St. Joseph-Stift hat sich unter anderem auf diese anspruchsvollen Tumoroperationen in der Bauchchirurgie spezialisiert. Hier werden Patienten fachübergreifend therapiert, was bedeutet, dass grundsätzlich Chirurgen, Internisten und Narkoseärzte intensiv zusammenarbeiten. „Für die moderne Tumorchirurgie ist das breite Angebot eines mit neuesten Geräten und vernetzten Strukturen ausgestatteten Krankenhauses zwingend erforderlich“, stellt Sendt fest. „Nur durch das Zusammenspiel und die Erfahrung der Spezialisten aus den verschiedenen Fachdisziplinen in einem Team, können wir unsere Patienten heute nach aktuellsten Methoden behandeln und hoffentlich gesund nach Hause entlassen.“

Telefonaktion „Wir beantworten Ihre Fragen“
Donnerstag, 4. Oktober, 14 bis 16 Uhr
Tel: (0421) 347 1987
Auskunft geben:
Privatdozent Dr. Wolfgang Sendt, Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie im Krankenhaus St. Joseph-Stift
Prof. Dr. Stephan Teyssen, Chefarzt der Medizinischen Klinik im Krankenhaus St. Joseph-Stift

Patientenforum mit Vorträgen und anschließender Podiumsdiskussion
Donnerstag, 4. Oktober, 18 bis 20 Uhr im Schulungszentrum des Krankenhauses St. Joseph-Stift, Schwachhauser Heerstr. 54 (Haupteingang Schubertstraße), 28209 Bremen

Fachtagung für Medizinerinnen und Mediziner
Freitag, 5. Oktober, ab 15 Uhr in der Sparkasse in Bremen, Am Brill 1-3, 28195 Bremen

Die Teilnahme an beiden Veranstaltungen ist kostenlos. Anmeldung erwünscht unter: (0421) 347 1202.
Interessierte Journalisten sind zu beiden Veranstaltungen herzlich eingeladen.

Rückfragen der Redaktion bitte an:
Privatdozent Dr. med. Wolfgang Sendt, Chefarzt der Chirurgischen Klinik im St. Joseph-Stift, Fon: (0421) 347 1200, Fax: (0421) 347 1201, wsendt@sjs-bremen.de

Weitere Informationen unter:
http://www.medizinforum-norddeutschland.de
http://www.sjs-bremen.de

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